Arbeiten bedeutet mehr als nur ein Einkommen zu erzielen. Arbeit gibt Struktur, Selbstvertrauen und die Möglichkeit, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Doch nicht alle Menschen finden den direkten Weg in den Arbeitsmarkt. Hier setzt Parterre Tangram in Basel an: Mit einem klaren Ziel – Menschen durch gezielte Arbeitsintegration im ersten Arbeitsmarkt eine neue Perspektive zu eröffnen.
Arbeitsintegration – Brücke in die Gesellschaft
Unter Arbeitsintegration versteht man die Förderung und Begleitung von Personen, die aufgrund von gesundheitlichen, sozialen oder sprachlichen Hürden erschwerten Zugang zum Berufsleben haben. Sie erhalten Unterstützung, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, Selbstvertrauen aufzubauen und ihre Chancen auf eine Anstellung zu verbessern. Integration in die Arbeitswelt bedeutet damit auch Integration in die Gesellschaft.

Erster und zweiter Arbeitsmarkt – zwei unterschiedliche Systeme
Um die Besonderheit des Ansatzes von Parterre Tangram zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die beiden Arbeitsmärkte:
- Der erste Arbeitsmarkt umfasst alle regulären Arbeitsplätze in der Wirtschaft – in Betrieben, Dienstleistungsunternehmen, Gastronomie oder Industrie. Hier gelten dieselben Regeln für alle: Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Anpassungsfähigkeit entscheiden darüber, ob jemand bestehen kann.
- Der zweite Arbeitsmarkt hingegen bietet geschützte Arbeitsplätze, oft finanziert durch staatliche Programme oder Stiftungen. Hier steht die Förderung im Vordergrund, weniger der wirtschaftliche Druck. Er bietet wertvolle Übungsfelder, ist aber von den realen Anforderungen des Wettbewerbs nur teilweise geprägt.
Parterre Tangram: Integration mitten im echten Arbeitsleben
Genau hier setzt Parterre Tangram an. Die Teilnehmenden werden nicht in künstlich geschaffenen Beschäftigungsprogrammen eingesetzt, sondern direkt im ersten Arbeitsmarkt – etwa in den Betrieben von Parterre Basel, von Gastronomie über Kultur bis hin zu unterstützenden Dienstleistungen. Dieser direkte Zugang zum echten Berufsleben ist entscheidend: Nur so lässt sich realistisch beurteilen, ob jemand die Voraussetzungen für eine Anstellung erfüllt. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmenden die Chance, ihre Stärken zu zeigen und dort weiterzukommen, wo sie gebraucht werden. Begleitet werden sie dabei von erfahrenen Coaches und Agogen, die individuell unterstützen, fördern und Orientierung geben. So entsteht ein Lern- und Arbeitsumfeld, das Sicherheit bietet und zugleich den Weg in eine nachhaltige berufliche Zukunft ebnet.

Warum der erste Arbeitsmarkt so wertvoll ist
Ein Einsatz im ersten Arbeitsmarkt hat entscheidende Vorteile:
- Authentische Erfahrungen: Teilnehmende lernen unter realen Bedingungen, was von ihnen im Berufsleben erwartet wird – von Pünktlichkeit bis zu Teamarbeit.
- Faire Einschätzung: Nur in einem realen Arbeitsumfeld lässt sich erkennen, ob eine Person die Belastungen und Anforderungen langfristig meistern kann.
- Stärkung der Eigenständigkeit: Erfolgserlebnisse im ersten Arbeitsmarkt steigern Motivation, Selbstbewusstsein und Zukunftsperspektiven.
- Bessere Chancen auf Festanstellung: Wer sich in einem regulären Betrieb bewährt, schafft die Grundlage für einen nahtlosen Übergang in eine feste Stelle.
- Soziale Integration: Teilnehmende knüpfen echte Kontakte zu Kolleginnen, Vorgesetzten und Kundinnen. Dadurch entstehen Netzwerke, die weit über den Arbeitsplatz hinaus wirken können.
- Glaubwürdige Referenzen: Erfahrungen im ersten Arbeitsmarkt lassen sich im Lebenslauf nachweisen und erhöhen die Chancen auf zukünftige Bewerbungen. Ein Zeugnis oder eine Empfehlung aus einem regulären Betrieb hat grosses Gewicht.
- Erhöhte Ablösungschancen: Wer sich im ersten Arbeitsmarkt bewährt, kann sich langfristig von staatlichen Unterstützungsleistungen oder zuweisenden Stellen lösen. Diese Unabhängigkeit bedeutet mehr Selbstbestimmung und finanzielle Freiheit.
Arbeitsintegration bei Parterre Tangram ist also kein geschützter Probelauf, sondern eine Brücke in die Realität. Eine Brücke, die nicht nur den Teilnehmenden neue Perspektiven eröffnet, sondern auch der Gesellschaft zugutekommt – weil sie Talente sichtbar macht, die sonst vielleicht übersehen würden.
